Gegen Blutkrebs! Meine Stammzellspende

Blogpost #5 - Passende Spenderin - Wie geht es weiter?

 

Im Telefonat erklärte mir die Mitarbeiterin der DKMS, wie die Stammzellspende ablaufen sollte. Es sollte eine periphere Stammzellentnahme werden, d. h. ich brauche kein Knochenmark zu spenden, sondern die Stammzellen werden aus dem Blut herausgewaschen - separiert -, ähnlich wie bei einer Dialyse. Heute ist es meistens möglich, die Stammzellen auf diesem Weg zu gewinnen. Die Entnahme aus dem Knochenmark wird immer seltener durchgeführt. Nähere Info hierzu finden Sie auf dieser Seite: DKMS - Spender werden.

 

Zur Information: Auch  die Knochenmarkentnahme ist nicht so, wie es lange Zeit gerüchtehalber verbreitet wurde. Die Stammzellen werden nicht aus dem Rückenmark gewonnen, sondern aus einem winzigen Stück des Hüftknochens. Das liest sich so:

 

 

„Bei einer Knochenmarkspende
– wird  in einem etwa einstündigen Eingriff unter Vollnarkose mit einer Punktionsnadel Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen.
– bildet sich das Knochenmark innerhalb von zwei Wochen wieder vollständig nach.
– dauert der Aufenthalt im Krankenhaus insgesamt drei Tage.
– beschränkt sich das Risiko im Wesentlichen auf das Narkoserisiko.“
(Quelle: Der Weg zur Lebensspende. Informationsbroschüre für Stammzellspender der DKMS)

 

 

Meine Sachbearbeiterin klärte mich auch über die zeitlichen Abläufe auf sowie über die Kostenerstattung. Sie nannte mir die Termine für die Voruntersuchung und für die Entnahme. Nun wurden die Fristen kürzer. Die Voruntersuchung fand wenige Tage nach dem Telefonat statt, die eigentliche Entnahme findet immer zwei bis drei Wochen nach der Voruntersuchung statt.

 

 

Nach dem Telefonat ermächtigte sich wieder diese leise Aufregung meiner, die mich schon beim ersten Mal ergriffen hatte. Das Gefühl, ein Geschenk bekommen zu haben, wuchs. Die Zahl der Fragen von Menschen, die davon hörten, wuchs ebenfalls. Meine Familie stand und steht von Anfang an hinter mir. Unsichere Fragen nach einem möglichen Risiko konnte ich mittlerweile schnell beantworten. Das Risiko ist nicht größer, als es bei jeder ärztlichen Behandlung ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass es mir nach der Entnahme schlechter geht als davor, ist verschwindend gering. Risikofaktoren sind sozusagen die Risikofaktoren des alltäglichen Lebens. Beispielsweise, dass ein Gerät versagt oder dass Keime irgendwohin geraten, wo sie nicht sein sollten. Für mich ist das ein absolut vernachlässigbares Risiko. Keime sind auch an jedem Aufzugknopf, an jedem Griff in einem öffentlichen Verkehrsmittel, an jedem Geldautomat. Nur als Beispiele. Die Geräte in den Entnahmezentren werden gründlichst gewartet und gereinigt.

 

Außerdem habe ich drei Kinder in einem Krankenhaus geboren. Eine sogenannte Spontangeburt (nach fünfundzwanzig Stunden ...), ein geplanter Kaiserschnitt (wegen Beckenendlage) und ein ungeplanter, aber nötiger Kaiserschnitt. Nein, ich habe davor keine Angst.

 


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