Gegen Blutkrebs! Meine Stammzellspende

Blogpost #13 - Danach

 

Es gibt noch ein paar Dinge, die mir am Tag danach durch den Kopf gegangen sind, und an denen ich Sie teilhaben lassen möchte.

 

Love is all around us

 

Als erstes gehört dazu, dass ich noch eine Kleinigkeit erzählen möchte, die am Tag der Spende im Entnahmezentrum geschehen ist. Wie ich schon erzählt habe, habe ich den Film „Tatsächlich Liebe“ (Originaltitel: Love actually) angesehen und nicht mehr zuende schauen können. Für diejenigen, die den Film nicht kennen: Es geht darin um mehrere wunderschöne Liebesgeschichten in der (Vor-)Weihnachtszeit, besetzt mit vielen großartigen Stars. Eine Episode handelt von einem Pärchen, dessen Arbeit darin besteht, Stellproben für Erotikfilme zu machen, damit das Filmteam für den späteren Dreh mit den Schauspielern die richtigen Positionen und die richtige Ausleuchtung finden kann. Im Lauf des Films sind die beiden immer weniger bekleidet und unterhalten sich bei ihrer sehr unorthodoxen Arbeit über U-Bahnlinien und ähnliches. Sehr skurril also …

 

Ich trug beim Fernsehen einen Kopfhörer, sodass niemand den Ton mitbekam. Das Fernsehgerät hing oben über dem Bett. Wer nicht im Bett liegt, muss sich also umdrehen und auf den Bildschirm blicken, um zu sehen, was gerade läuft.

 

Gegen Ende meiner Spende, als es hieß, mich von der Maschine abzustöpseln, lief im Film gerade eine der Nacktszenen in sehr eindeutiger Pose … Und den Ton (Unterhaltung über irgendetwas total Profanes, Essen oder ähnliches) konnte niemand hören. Ich dachte: „Ohje, hoffentlich schaut jetzt keiner zum Bildschirm hoch, sonst denken die, ich würde mir hier pornographische Filme anschauen …“ Also, entweder hat wirklich keiner hingesehen, oder Lilia und Uli haben sich ihren Teil gedacht.

 

Die Sache mit der Nadel oder: Uli, der Held

 

 

Auch zum Stichwort Nadel muss ich noch ein paar Worte verlieren. Ich habe ja eine Dialysekanüle inklusive Nadel mit nach Hause nehmen dürfen … Am Abend im Hotel kam der Moment, die Verbände abzunehmen, mit denen beide Ellbogen umwickelt waren. Ich scheute mich zuerst, weil ich aus früheren Zeiten weiß, wie fürchterlich meine Ellenbeugen bei „normalen“ Blutentnahmen schon oft ausgesehen haben. Wie musste das erst nach dieser Aktion sein …? Mit SO einer Nadel … mit der man festes Leder nähen könnte. Und dann die Überraschung: Weniger als bei jeder meiner bisherigen Blutentnahmen! Kein Hämatom, keine Schwellung. Nur ein roter Punkt an der Stelle, an der die Nadel durch die Haut gemusst hatte. Also, dieser Gruß geht an den Pfleger, dem ich den Namen Uli verpasst habe: Du bist mein Held bei der ganzen Geschichte! Hut ab! Thomas natürlich auch …

 

 

Identität des Stammzellenempfängers

 

Heute habe ich erfahren, wer meine Stammzellen empfangen hat. Das macht alles viel konkreter. Ich werde Ihnen darüber jedoch nichts sagen. Ich darf anonym einen Brief an den Patienten/die Patientin schreiben, und nach einer Frist von zwei Jahren können auch Adressen ausgetauscht werden. Bitte schicken Sie auch weiterhin Ihre Gebete und guten Wünsche für den Patienten/die Patientin.

 


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